Den ausführlichen Jahresreport der PMD vom Jahr 2023 können sie hier nachlesen.

 

Find a Way or Make a Way

Die Nichtregierungsorganisation People’s Multipurpose Development Society, kurz PMD, wurde 1975 gegründet, um den Dalits, den Kastenlosen oder Unberührbaren, eine Stimme zu geben. Seitdem bemühen sie sich um die Verbesserung der Lebensumstände der bitterarmen, benachteiligten Bevölkerung im ländlichen Indien. Unsere Zusammenarbeit besteht seit dem Jahr 2000. In Zusammenarbeit mit dem Internationalen ländlichen Entwicklungsdiest (ILD) und in Kooperation mit dem Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) wurden in den Jahren von 2001 bis 2012 insgesamt 22 Schulen neu gebaut, zahlreiche ländliche Entwicklungsprojekte unterstützt und zuletzt eine Geburtshilfestation gebaut, deren Arbeit heute von dem Diözesanverband Trier der KFD und dem Verein „Pirappu-Geburtshilfe in Indien e.V.“ getragen wird.

Das Motto der PMD (Find a way or make a way) zeigt ihren pragmatischen Ansatz: Jeder Schritt in die richtige Richtung zählt. Manche Einzelprojekte laufen schon mehrere Jahre. Das Milchkuhprojekt wird vor allem von den Fachschaften Ethik und Religion betreut: Jedes Jahr wird zu Weihnachten Geld gesammelt, so dass zwei Familien, meist Witwen mit kleinen Kindern, ein sicheres Auskommen durch den Milchverkauf haben können.
Die Verbesserung der hygienischen Bedingungen durch den Bau von Toiletten in Schulen und Dörfern haben wir immer wieder unterstützt, zuletzt letztes Jahr. Eine Nothilfe in Zeiten von Unwettern, Stürmen, Überschwemmungen und Bränden war uns selbstverständlich: Zumindest einige lebensnotwendige Dinge wie Kleidung, Kochtöpfe und Reis sollten den Opfern, die alles verloren haben, den Neuanfang erleichtern.

Aber auch wenn wir seit 2012 keine Schule mehr finanziert haben, so haben wir den Bildungsbereich immer als unsere wichtigste Aufgabe betrachtet. In einem seit Anfang 2014 laufenden Dreijahresprojekt werden Schulabbrecher durch ein Intensivprogramm darin unterstützt und motiviert, ihren Schulabschluss nachzuholen. Dies gibt den jungen Menschen ihr Selbstwertgefühl zurück. Sie schöpfen Mut, den indischen Traum zu träumen: von der Lehmhütte ins feste Haus, vom Tagelöhner zum Gehaltsempfänger, vom Ende von Armut und Unterdrückung.

Seit 2008 vergeben wir außerdem Stipendien an Studenten. Denn wer es ans College geschafft hat, wer Ingenieur, Krankenschwester oder Lehrer werden will, der ist noch nicht am Ziel. Die Ausbildungskosten sind meist sehr hoch. Wird ein Familienmitglied krank, stirbt der Vater, gibt es eine Missernte, dann gibt es kaum eine Alternative. Entweder stürzt sich die Familie in hohe Schulden, ein enormes Risiko bei hohen Schuldzinsen und eine enorme Last,  oder die Ausbildung muss abgebrochen werden. Oft sind es aber auch die hohen Studien- oder Prüfungsgebühren, an denen die Studenten verzweifeln. Hier ist dringend finanzielle Hilfe und Unterstützung geboten, damit die jungen Menschen einen Weg aus der Armutsspirale finden.